Social Media – die Jugendlichen sind da heute eher Digital Natives und nutzen die Plattformen ohne viel darüber nachzudenken. Ist das gut? Sind Eltern hier zu old-fashioned? Wir haben uns da so unsere Gedanken gemacht.
Das sagt Constanze
Social Media – Fluch und Segen gleichermaßen finde ich. Es ist heute total einfach, miteinander in Kontakt zu bleiben, sich oberflächlich auszutauschen und sich darüber zu informieren, wo gerade wer im Urlaub war, was es zum Mittagessen gab und wie die Meinung zu der aktuellen „Lage der Nation“ ist. Aber will ich das alles wissen? (Vor allem das mit den Postings vom Essen verstehe ich immer nicht, kann mir das mal einer erklären?)
Oft oberflächlich
Social Media ersetzt für mich keinen persönlichen Kontakt – ganz im Gegenteil. Ich stelle immer mehr fest, wie oft mir dieses oberflächliche „Blabla“ auf die Nerven geht. Auf der anderen Seite bin ich selbst auch Teil davon, nutze Social Media für meine beruflichen Postings, stelle unsere Blogbeiträge dort ein, damit sie hoffentlich auf interessierte Leser treffen. Das ist schon einfacher als reine Mund-zu-Mund-Propaganda. Und freue mich auch, wenn ich von einigen schöne Momente miterleben kann. Aber ich kenne tatsächlich viele, die sich weder für Facebook noch Instagram interessieren. Jaaaa, es gibt wirklich noch Menschen, die haben schlichtweg KEINEN Social-Media-Account – na ja, außer WhatsApp, wenn man das dazu zählen mag – und sind damit ganz glücklich.
Stinkefinger – hippes Motiv?
Für die Jugendlichen gehören Tiktok, Snapchat und Insta zum täglichen Austausch. Und dann sehe ich, wie viele Follower meine eigene Tochter so hat und mit welchen Inhalten. Da kommen mir Fragezeichen. Warum sind eigentlich Bilder mit „Stinkefinger“ so hip? Was ist die „Message“ (schön neudeutsch ausgedrückt, oder? *haha*). Verstehe ich nicht. Ein lasziver Blick, das „gaaaanz zufällig“ über die Schulter gerutschte Hemd … mmmhhh. Sicher, wir haben damals auch herum experimentiert mit unserer Kleidung und Wirkung, aber das wurde dann halt nicht permanent in Bildern festgehalten und mit „Du Schöne“, „Cuuuute“, „;-)“ kommentiert. Mein Sohn macht sich übrigens immer lustig über mich, wie lange ich brauche, um einen Post zu machen. Jaa, ich kontrolliere tatsächlich die Rechtschreibung, denn wenn, dann SCHREIBE ich auch etwas. Bei meinen Kindern sind das dann mehr so 1-Wort-Postings (siehe Kommentare oben, da ist es ja genauso). Hauptsache Bild. Die Textarmut finde ich auch schade – ist aber ein anderes Thema und liegt vielleicht auch an meinem kommunikativen Beruf.
Abwarten
Ich bin echt mal gespannt, wie Clara ihre Fotos von heute so in 20 Jahren findet. Ich finde jedenfalls nicht alles wirklich gut und bin auch tatsächlich skeptisch, wenn es dann heißt: Ist ja „nur“ in einer privaten Gruppe. Bin ich zu übervorsichtig? Mein immer gleichbleibendes Mantra lautet jedenfalls gegenüber meinen Kindern: Überlege dir, ob du das Bild, was du postest, als übergroßes Plakat über der Schule sehen willst, denn ungefähr genauso öffentlich ist es bei Social Media. Dann kriege ich wieder ein Augenrollen, aber zum Glück keinen Stinkefinger gezeigt …????
Das sagt Clara
Ich nutze täglich Social Media Apps, am liebsten Snapchat und Instagram. Das heißt, an sich poste ich recht oft Bilder und Videos von mir und meinen Freunden. Meistens auch nur am Wochenende von Partys, dabei achte ich darauf, dass ich nie starken Alkohol in der Hand habe und dass die Bilder mir im nachhinein nicht zum Verhängnis werden können.
Generationskonflikt Social Media
Viele Erwachsene verstehen die Selbstdarstellung auf Social Media nicht, das ist ein typischer Generationskonflikt. Ich persönlich lasse gerne andere auf diese Weise an meinem Leben teilhaben. Dadurch, dass man es im Alltag oft nicht schafft im Kontakt zu bleiben, besonders wenn man weit voneinander entfernt wohnt, ist Social Media eine tolle Sache um das Leben von Freunden weiter zu verfolgen.
Frage Freundinnen vor dem Posten
Meine Mutter mag natürlich nicht alles, was ich poste. Manche Bilder sind ihr ein wenig zu freizügig oder sie mag sie einfach nicht. Es ist ja normal, dass die Geschmäcker verschieden sind. Sie äußert das dann auch, aber ich bin froh, dass ich meist selbst entscheiden kann ob ich ein Bild dann lösche oder hochgeladen lasse. Eigentlich sollte es ja jedem selbst überlassen bleiben, was er auf Social Media von sich preis gibt. Ich hole mir meist immer noch die Meinung von Freundinnen ein bevor ich etwas poste, das ist bei mir im Alter Gang und gäbe.
Jeder so, wie er mag
Die meisten Eltern meiner Freunde sehen meist gar nicht, was meine Freunde posten, weil sie selbst kein Social Media nutzen oder halt eher andere Social Media Apps wie Facebook. Außerdem empfinden die meisten Teenager Posts ihrer Eltern eher als peinlich, so ging es mir am Anfang auch, aber mittlerweile ist es mir egal, jeder handhabt Social Media halt anders. und in der Pubertät sind Eltern einen manchmal ein bisschen peinlich, einfach weil man anders denkt und anderes als cool empfindet.