Es nervt, und zwar so richtig. So langsam hat einfach keiner mehr Lust, die Parole zu wiederholen: Nur durchhalten, wird bald wieder. Dennoch – wir geben alle unser Bestes. Und üben uns in Gelassenheit.
Das sagt Constanze
Schlimm genug, wenn man Teenager zuhause hat, die chronisch schlechte Laune haben, gerade im Überschwang der Gefühle sind oder dauermüde am liebsten den ganzen Tag im Bett bleiben würden. Seit Monaten kann man sie nun nicht einmal mehr vor die Tür befördern, damit sie ihr Schicksal mit anderen ihres Alters in der Schule teilen können. Stattdessen muss man morgens – selbst echt manchmal ohne jede Motivation – die „Gute Laune in Person“ sein und dafür sorgen, dass zumindest einmal durchgelüftet wird, damit die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn gewährleistet ist.Struktur ist einfach wichtig für Kinder
Ich bin ja schon dankbar, dass es zumindest in Teilen Online-Unterricht gibt. Allerdings stehen meine Teenager um 7.55 Uhr auf, um dann um 8 Uhr den Rechner anzuschmeißen. Frühstück? Ach nööö, keinen Bock jetzt. Dafür wird dann um 10 Uhr teilweise schon nach einem warmen Mittagessen verlangt. Geht’s noch? Bei meiner jüngsten Tochter, die in die dritte Klasse geht, kann ich zumindest noch kontrollieren, was so gemacht wird (gut – ich gebe zu, bei den älteren Geschwistern blicke ich echt auch thematisch manchmal nicht durch). Es gibt einen Plan zum Abhaken. Das Problem: Sie kann stundenlang vor den Aufgaben sitzen und einfach NICHTS davon erledigen. Also immer wieder überprüfen – aus der eigenen Arbeit aussteigen. Aber nicht vergessen: Dabei schön gelassen bleiben und gute Laune versprühen. Ähh, ja, genau …Konzentration – schwierig
Von den Kindern wird echt eine ganze Menge verlangt dieser Tage – Homeschooling ist nur eine der Herausforderungen dabei. Und klar suchen sie sich hier Nischen, um dem zu entkommen. Da wird dann mit dem Handy gechattet oder beim langweiligen Unterricht ein Online-Spiel gespielt. Wer kann es ihnen verübeln? Ja richtig – wir Eltern. Denn wir müssen dann „durchgreifen“, maßregeln. UND nicht vergessen: Dabei schön gelassen bleiben und am besten sofort wieder gute Laune versprühen. Ähh, ja genau …Yippieh – Wechselunterricht
Doch jetzt ein Hoffnungsschimmer: 2/3 meiner Kindermannschaft wird jetzt wieder zur Schule gehen. Gut, teilweise nur im Wechselmodell, aber dennoch – das schafft schon Erleichterung … für alle Beteiligten. Auch wenn ich bei Clara jetzt nicht mehr daneben sitzen muss und sie sehr eigenverantwortlich das Online-Schooling gemacht hat. Es war ihr dennoch oft zu viel und sie hat gefühlt, viel mehr Zeit auf die Aufgaben verwendet. Teilweise kam abends um 22 Uhr eine, die dann morgens um 10 Uhr erledigt sein sollte. Selbstverständlich trotzdem sie um 8 Uhr Online-Schule hatte. Da fällt einem dann nicht mehr viel zu ein. Außer: Immer schön gelassen bleiben und gute Laune versprühen. Ihr wisst schon …5e gerade sein lassen
Natürlich möchte ich für meine Kinder das Beste. Und ich sehe, wie schwer sie sich teilweise tun. Und auch wenn ich nicht möchte, dass sie hinterherhinken, es geht halt nicht immer alles. Nicht für sie und auch nicht für mich. Wir geben alle hier unser Bestes – doch wer definiert, was das ist? Also: Durchatmen, manchmal auch gut sein lassen. Sowohl bei den Aufgaben der Kinder als auch bei den eigenen. Dann klappt es auch besser mit dem „gelassen bleiben“ und dem „gute Laune versprühen“.Das sagt Clara
Fast drei Monate hatte ich jetzt online Schule, das war alles andere als ein Spaß!